Vineus Awards 2018: Doppelsieg für Matthias Pitra, Lebenswerk für Willi Bründlmayer

Michaela Reisel

Andreas Zybell und Andreas Rainer, Hotel Schloss Fuschl; Edwige und Willi Bründlmayer; Reinhard Weninger; Matthias Pitra und Johannes Hofbauer-Schmidt © Transgourmet Österreich, Fotograf Philipp Lipiarski, www.goodlifecrew.at

Im Wiener Palais Ferstel wurden Ende Juni die Vineus Wine Culture Awards in sechs Kategorien vergeben. Das sind die Gewinner.

Bereits zum neunten Mal ging die Verleihung des Weinpreises Vineus über die Bühne. Der Gastronomie-Großhändler Transgourmet und Trinkwerk zeichnen mit dem Preis Personen und Betriebe aus, die sich um Wein und die heimische Weinkultur verdient gemacht haben.

Das Palais Ferstel bot den feierlichen Rahmen für die Vineus Awards © Transgourmet Österreich, Fotograf Philipp Lipiarski, www.goodlifecrew.at

Die Kategorien im Überblick

In folgenden sechs Kategorien wurden Weinexperten, Winzer und Gastronomen ausgezeichnet: Sommelier, Lebenswerk, Trendsetter-Winzer, Weinhotel, Weinrestaurant sowie Newcomer-Winzer. Die Sieger der ersten drei Kategorien wurden von Fachexperten der heimischen Genuss- und Weinszene bestimmt. Wer in den letzten drei Kategorien abräumt, bestimmten Weinliebhaber vorab im Internet bzw. live vor Ort.

Matthias Pitra

Sommelier des Jahres:

Matthias Pitra vom MAST Weinbistro. Der erst 30-jährige gebürtige Welser arbeitete im Kopenhagener Noma bei René Redzipi und zuletzt als Head Sommelier im vegetarischen Sternerestaurant TIAN (1010 Wien). 2017 eröffnete er mit Steve Breitzke das MAST Weinbistro und erfüllte sich „den Traum des eigenen Lokals schneller als gedacht“.

Reinhard Weninger

Trendsetter-Winzer des Jahres:

Reinhard Weninger Der 39-Jährige vom gleichnamigen Weingut im mittelburgenländischen Horitschon ist leidenschaftlicher Winzer und erlernte das Handwerk des Weinmachens von seinem Vater. Nach der theoretischen Ausbildung in der Klosterneuburger HBLA für Wein- und Obstbau sammelte er im Ausland praktische Erfahrungen. Seit acht Jahren leitet er das Familienweingut.

Andreas Zybell und Andreas Rainer vom Weinhotel Fuschl

Vineus Weinhotel 2018:

Hotel Schloss Fuschl Das ehemalige Jagdschloss auf der Halbinsel im Fuschlsee wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Seit 1947 wird es als luxuriöses Schlosshotel geführt, heute ist es ein 5-Sterne Superior Luxushotel unter den 25 besten Ressorts Europas. Gekocht wird anspruchsvolle Küche auf 2-Hauben-Niveau. Der Weinkeller beherbergt eine Sammlung von 1000 edlen Weinen renommiertester Winzer.

Weinrestaurant des Jahres:

MAST Weinbistro (1090 Wien) der beiden Top-Sommeliers Matthias Pitra und Steve Breitzke. Das laut Eigendefinition „kulinarisch intelligente urbane Bistro mit Schwerpunkt Wein“ besticht seit der Eröffnung im Vorjahr durch „das Echte und den puren Geschmack“. Wer Schäumchen und dergleichen sucht, wird nicht fündig werden, sehr wohl aber „Omas Braten und Gemüse aus dem Garten“. Dazu: Handverlesene Weine mit Fokus auf Bio- und Naturweinen. Ausgeschenkt wird, was die Gastgeber selbst gerne trinken.

Johannes Hofbauer-Schmidt

Newcomer-Winzer 2018:

Johannes Hofbauer-Schmidt vom Familienweingut in Hohenwarth im „Dreiländereck“ Kamptal, Wagram und Weinviertel. Der Jungwinzer baut auf insgesamt 25 Hektar Grünen Veltliner und die autochtone Sortenrarität Roter Veltliner an. Hofbauer-Schmidt sammelte Erfahrungen in Neuseeland und ist heuer auch im Finale der Schlossquadrat-Trophy für die Auszeichnung „Winzertalent des Jahres 2018“ und damit einer der erfolgreichsten Jungwinzer Österreichs.

Willi Bründlmayer

Auszeichnung Vineus Lebenswerk:

Willi Bründlmayer vom Weingut Bründlmayer aus der Weinstadt Langenlois. Der Name Bründlmayer gilt in der Weinwelt als Synonym für anhaltende Spitzenqualität. Willi Bründlmayer führt das Familienweingut mit seiner Frau Edwige, dem ältesten Sohn Vincent, Thomas Klinger und Andreas Wickhoff. Wichtigste Rebsorten sind der Grüne Veltliner und der Riesling, als Spezialität gelten die Chardonnay- und Burgundersorten. Für Willi Bründlmayer ist es „eine besondere Herausforderung, in unserem klimatischen Grenzgebiet Rotweine mit markanter Persönlichkeit heranzuziehen“. Auf rund 80 Hektar werden Spitzenweine und –sekte kultiviert.

Das oberste Gebot: Der respektvolle Umgang mit Natur und Mensch. Ein Team fachlich bestens ausgebildeter Mitarbeiter gibt Rückhalt, die Weingärten befinden sich in den besten Lagen des Kamptals. Man bemüht sich nachhaltig um ein stabiles ökologisches Gleichgewicht. Chemische Dünger werden abgelehnt, stattdessen wird eine Begrünungs-, Mulch und Kompostwirtschaft betrieben. Junge Pflanzen werden aus alten Beständen vermehrt, besondere Rücksicht gilt genetischer Vielfalt, Widerstandskraft und Standortanpassung. Das Weingut Bründlmayer nimmt am österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft tel und wird dafür Jahr für Jahr zertifiziert.

Im Laufe der Jahre sammelte das Weingut zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem war Willi Bründlmayer der erste Falstaff Winzer des Jahres und erster Träger der Trophée Gourmet. Grand Prix d’Honneur und Grand Prix d’Excellence (Hamburger Weinsalon), sechs Mal in Folge Winery of the Year (Wine & Spirits, USA). Willi Bründlmayer ist Vorstandsmitglied der Académie Internationale du Vin. Das britische Weinmagazin Decanter reihte ihn unter die 50 Persönlichkeiten, „die in den nächsten Jahrzehnten das Gesicht der Weinwelt verändern werden“. Er ist Gründungsmitglied der österreichischen Traditionsweingüter und war deren erster Obmann. Sein Lebensmotto: „Ein immer neues Glück, wenn die Arbeit eines ganzen Winzerjahres im Glas ,kostbar‘ wird.“

https://www.vineus.at/

 

Fotocredits:

Fotograf Philipp Lipiarski, www.goodlifecrew.at

© Transgourmet Österreich