Topgastronom der Woche: Roberto d’Atri

Philipp Stottan

„Ein Gastronom mit Herz und Seele, der jeden Tag immer mit seiner Arbeit neu dazulernt; immer auf der Suche sich zu verbessern bis hin zur Perfektion (die es leider nicht gibt)“

Ein Versuch von Roberto d’Atri sich selbst zu beschreiben, welches man gut und gerne für sich stehen lassen kann. Außer vielleicht mit einer kleinen Ergänzung d’Atris: „Aber das Ziel ist natürlich das!“ – Die Perfektion. Ein ewiges Ziel für einen Herzblut-Gastronomen wie es Roberto d’Atri zweifellos ist. Immerhin ist die Gastronomie nicht nur sein Lebenswerk, sondern das seiner Familie seit nunmehr sieben Generationen. „Ich kenne nichts anderes und möchte nichts anderes“, bringt er es auf den Punkt.

L’impero di d’Atri

Der mittlerweile in seinen 30ern Angekommene kann in der Branche aber immer noch als jung bezeichnet werden, vor allem unter denjenigen, die ähnlichen Erfolg wie d’Atri vorweisen könne. Er ist Gesellschafter der DH Gastronomiekonzepte GmbH (z.B.: Toto’s Vienna) und DUCA Gastronomie GmbH, zu dem sein erstes eigenes Lokal Ristorante Il Melograno oder die Imperium-gründende Osteria d’Atri, welches sein Vater Nicola d’Atri 2004 eröffnete, gehören. Wien und die aus Apulien – der ‚Absatz des Stiefels‘ Italien – stammende Familie war Liebe auf den ersten Blick. Mittlerweile ist d’Atri auch noch als Berater und Mitwirkender beim Il Basilico am Gaußplatz 1 und beim Arlecchino auf der Taborstraße 26 tätig.

Auf die Frage, was ein ideales Restaurant auszeichnet antwortet d’Atri: „Die Sauberkeit, die Aufmerksamkeiten in den kleinsten Details, und die Liebe der Mitarbeiter in der Ausübung ihres Berufes.“ Diese Prämissen merkt man seinen Restaurants auch an – allein dadurch bekommt man aber noch keine Hauben von Gault Millau oder Gabeln von Falstaff. Hierfür ist vornehmlich die großartige Küche zuständige und diese zieht sich durch alle Lokale der Familie d’Atri. Wichtig sind natürlich frische und vor allem besondere Zutaten. Hier gerät Roberto d’Atri auch ins Schwärmen, wenn er über „Zwiebel, so süß wie ein Apfel (…) die aus aus der kleinen Ortschaft mit dem Namen Tropea“ stammen, spricht und man seine Leidenschaft förmlich herauslesen kann.

Das Il Melograno Kochbuch

Und als wäre der Gastronom noch nicht beschäftigt genug, hatte er es sich zum Ziel gesetzt einen jahrelangen Wunsch seines mittlerweile verstorbenen Vaters nun umzusetzen. Genauer gesagt ging es hier um ein eigenes Kochbuch, aber nicht irgendeines: „Es ist kein gewöhnliches Kochbuch, es ist eher ein Familien Kochbuch. Sehr viele private Informationen von unserer Familie sowie private Bilder sind veröffentlicht worden.“
Ein Herzensprojekt durch und durch, das aber nicht nur für die Familie besonderen Wert hat, sondern auch den Lesern einiges bieten kann. Von Geschichte bis hin zu Rezepten köstlicher italienischer Speisen.

Für die Zukunft nimmt sich d’Atri vor, so sagt er, mehr für seine Familie da zu sein, da diese unter der sehr einnehmenden Arbeit in der Gastronomie manchmal zu kurz kommt. Zudem möchte er keines seiner vielen Standbeine vernachlässigen müssen; sein „Elitelokal“, wie er es nennt, bleibt aber das Il Melograno, wo man ihn auch weiterhin an vorderste Front antreffen wird können.