Die Gerüchteküche um Wein&Co brodelt

Lisa Friedberg

Wein & Co Gründer Heinz Kammerer © Wein & Co/Fotograf: Florian Payer

Wien (Culinarius) Wie bereits der Standard und der Kurier berichteten wurde letzten Donnerstag bekannt, dass die deutsche Hawesko Holding Interesse an Wein&Co bekundet.

Der von Heinz Kammerer aufgebaute Weinhandels- und Gastronomiebetrieb Wein&Co soll angeblich an das hanseatische Wein und Sekt Kontor Hawesko verkauft werden. Auf einer Seite naheliegend, denn Kammerers 70. Geburtstag naht und die Frage der Nachfolge bleibt ungeklärt. Andererseits hatte er sich schon 2012 aus den operativen Geschäften zurückgezogen und kehrte nach drei Jahren doch wieder zurück. Wie er dem Standard bekundet, wolle er von einem Verkauf der Firma jedoch nichts wissen und verwies darauf, dass solche Angebote mehrmals im Jahr auf seinem Schreibtisch lägen.

Wie steht es finanziell um Wein&Co?

Nachdem der Betrieb sich neu strukturierte, werden für letztes Jahr positive Bilanzen erwartet. Zuletzt wurden in den Jahren 2015 und 2016 schwarze Zahlen geschrieben. Bis Ende September 2016 wird ein Minus vor Abzug des Steueraufwands von 479.000 Euro ausgewiesen. Dies zeigt sich für den Kunden konkret an der Schließung mehrerer Filialen, jedoch sollen die Umsätze durch den Onlinehandel wieder steigen.

Nichts desto trotz halten sich die Gerüchte über eine angebliche Übernahme hartnäckig. Vor allem, da Wein&Co schon öfters mit Partnern in Kontakt stand. So wurde dem Unternehmen eine angebliche Ausweitung auf den deutschen Markt mit einem internationalem Konkurrent unterstellt.

Hawesko – Umsatzstark mit 480 Millionen

Das führende europäische Unternehmen Hawesko, deren Vertriebsmarke Jacques‘ Weindepot vielleicht vielen besser bekannt ist, würde demnach gut zu Wein&Co passen und mit einem Umsatz von 480 Millionen Euro Umsatz jährlich wären sie zirka zehnmal so groß. Nach Angaben des Standards wurde zwar noch keine Stellungnahme des hanseatischen Wein & Sekt Kontors abgegeben, aber die zuletzt erfolgte Mehrheitsbeteiligung an WeinArt lässt darauf schließen, dass sie auf Wachstum aus sind.

Der ehemalige Textilunternehmer Detlev Meyer führt das Unternehmen Hawesko seit Anfang 2015. Zumindest die Liebe zum guten Wein haben Heinz Kammerer und Detlev Meyer gemeinsam. Meyer besitzt ein Weingut sowohl in Deutschland als auch in Tirol.

Ob sich das Gerücht bewahrheitet, wird sich zeigen.

Fotocredit: Wein & Co