Wiener Märkte

Michaela Reisel

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Von Peter Dobcak

Für heiße Diskussionen sorgt die angekündigte „Neue Marktordnung“ für die Wiener Märkte. Die Vorstellungen der Regierungspartner innerhalb der Wiener Stadtregierung gehen dabei deutlich auseinander. Die Sozialdemokraten wollen die Märkte verstärkt zu ihren Ursprüngen zurückführen und keine zusätzlichen Nebenrechte für Gastronomie mehr genehmigen. Die Grünen als Koalitionspartner wollen die acht möglichen Verabreichungsplätze erhalten, allerdings auch konsumfreie Zonen einrichten.

Es ist das gute Recht jeder Regierungspartei ihre politischen Vorstellungen auch zu realisieren. Meist mit der Begründung dem Volk damit etwas Gutes tun zu wollen. Der Ansatz ist legitim, geht allerdings immer öfter an den wahren Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei. Die Kolleginnen und Kollegen auf den Wiener Märkten wünschen sich ja nicht grundlos das Recht auf Gastronomie für alle Standbetreiber. Die Menschen strömen zu Hunderten auf die Wiener Märkte um das gastronomische Angebot zu nutzen. Für die Betreiber ein lebenswichtiger Umsatzbringer, denn ob der hohen Dichte an Supermärkten reicht der reine Verkauf von Gemüse, Fisch & Co nicht mehr aus.

Die Wiener Märkte dienen schon lange nicht mehr dem reinen Einkauf, sondern sind beliebter Treffpunkt von Jung und Alt um das Flair und die besondere Stimmung der Märkte zu genießen. Es ist diese Melange an exotischen Düften, Lärm und belebter Umgebung, die unsere Märkte zu dem machen was sie sind. Das gastronomische Angebot ist integraler Bestandteil dieser Mischung und darf keinem Unternehmer verwehrt werden.

Die Wiener Märkte sind Treffpunkt vieler verschiedener Kulturen. Die Standbetreiber kommen aus aller Welt. Eine liberale Marktordnung muss diese Vielfalt kulturell wie wirtschaftlich ermöglichen. 

Euer

Peter Dobcak