Frisch gefischte Fische – Die neue Ära des SÜSSWASSERs

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(c) Süsswasser

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Vom Lagerraum zum Fisch-Restaurant. Benjamin Fehringer hat es geschafft innerhalb nicht einmal eines ganzen Jahres einen gemieteten alten Lagerraum in ein trendiges Lokal zu verwandeln. Süsswasserfische sind seine Spezialität.  Doch warum kommt man auf die Idee als KFZ-Meister Fische verkaufen zu wollen? Nun ja, das haben wir uns auch gefragt und interessante Antworten darauf erhalten.

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Nachdem Benjamin nach dem Militär als KFZ-Mechaniker gearbeitet hatte und dann schließlich Teamleiter und Meister wurde, war es nach sechs Jahren an der Zeit seinen alten Traum von einem eigenen Restaurant zu verfolgen. Da seine Eltern ebenso in der Gastronomie tätig sind, schien diese Idee nicht ganz abwegig. Als Benjamin letztes Jahr durch die Straßen Wiens spazierte, stach ihm ein alter Lagerraum ins Auge, der ihn stumm anflehte die Bruchbude in sein zukünftiges Restaurant umzubauen. Der motivierte, junge Mann riskierte es und legte sofort los. Voller Ideen und Inspiration verlegte er Rohre, riss Wände ein, montierte neue Fenster und legte den Boden.

Beliebter Fenstertresen

Das Fazit ein Jahr später: ein helles schönes Restaurant, das diesen Mai offiziell eröffnet wurde. Benjamin Fehringer achtete besonders darauf, dass das Lokal im Gegensatz zu allen anderen Geschäften offen ist. Deshalb baute er Flügel- und Schiebefenster selbst ein und erschuf somit eins seiner Markenzeichen. Ganz speziell ist die Verkaufstheke im Fenster, durch die Kunden bestellen und einkaufen können. Da jener Tresen in Europa kaum anzutreffen und somit äußerst speziell ist, kommt er bei den Gästen sehr gut an und wird auch oft von ihnen genutzt. Kein Wunder also, dass das Süsswasser so einzigartig zu sein scheint.

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Einziger italienischer Kaffee österreichweit

Die Einzigartigkeit ist jedoch nicht nur in der Einrichtung, sondern sogar noch mehr in den Speisen zu erkennen. Denn hier werden Wildfänge aus Süsswasserseen verkauft, die in anderen Läden nicht vorzufinden sind. Um an diese Schätze zu kommen, knüpfte der ehemalige KFZ-Meister österreichweit Kontakte zu kleinen Betrieben. Auch aus Norditalien stammen ein paar spezielle Sachen, wie zum Beispiel der Prosciutto und Kaffee. Letzterer wird nirgendwo anders in Österreich verkauft. Nur hier bei Benjamin, der jeden Monat persönlich nach Italien fährt, um diesen abzuholen. Das Geheimnis jenes italienischen Kaffees ist die Mischung aus Robusta- und Arabicabohnen. Hier im Süsswasser wird dem Heißgetränk aus Görz allerdings noch eine Komponente hinzugefügt, die ihm seine Einzigartigkeit verleiht – nämlich die frische Milch eines Bauern aus dem Waldviertel.

Doch woher kommt dieser Bezug ausgerechnet zu Norditalien? Da Benjamin Fehringer stolzer Besitzer eines Hauses in jener Gegend ist, hatte er bei seinen unzähligen Wochenendtrips die Gelegenheit das Leben, die Mentalität und das Essen Italiens kennenzulernen. Seitdem ist er schlichtweg begeistert vom Flair und den Köstlichkeiten, die nur dort vorzufinden sind. So entstand auch die Idee, seine Leidenschaft zu italienischen Getränken und Lebensmitteln mit seinen österreichischen Landsleuten zu teilen.

Von der Verbundenheit zur Natur bis zum Business mit den Fischen

(c) Süsswasser
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So stark wie seine Begeisterung für Italien ist, so ist sie auch für Fische, die er in seiner Freizeit übrigens selbst angelt. Denn obwohl Benjamin eigentlich aus Wien ist, fährt er oft in sein Familienhaus aufs Land hinaus, wo er beim Angeln mit einem Freund die Ruhe und die Natur genießt. Jenes Hobby brachte ihn einst auf die Idee sich in seinem Restaurant auf Fische zu spezialisieren. Er möchte den Leuten zeigen, wie viel Fisch es tatsächlich in Österreich gibt und was für ein großes Potential vorhanden ist. Der Hobbyangler meint außerdem die Menschen vom Verzehr des Meeresfisches abbringen zu wollen, da er deutlich ungesünder sei als der Süsswasserfisch. Da Benjamin selbst Mitte Zwanzig ist, weiß er ganz genau, wie stark gesunde Ernährung die meisten jungen Menschen anspricht. Insofern hat sich der Wiener eine lukrative Geschäftsidee ausgesucht. Der Fisch an sich ist derzeit im Trend, dennoch scheuen sich viele Leute davor ihn selbst zuzubereiten. Dementsprechend werden die Wildfänge im Süsswasser vor den Augen der Kunden von Benjamin höchstpersönlich angebraten. Da es vermehrt Gäste gibt, die täglich auf einen Fisch vorbeikommen, scheint das Konzept erfolgreich zu sein.

Frische Fische

Da können wir ja von Glück reden, dass es zwei Fischlieferungen pro Woche gibt, damit alle Fischfans satt werden. Dienstags kommt die frische Fischlieferung vom Attersee an, die unter anderem Quappen und Maränen beinhaltet. Ab 17 Uhr des besagten Tages, kann man sich um den Einkaufspreis die just gelieferten Fische anbraten lassen. Serviert werden sie in ganzen Stücken mit Zitrone und Brot. Beilagen und Gewürze werden extra gering gehalten, damit man den frischen Fisch besser herausschmeckt. Hat man eher Lust auf eine Kombination von Fisch und Gemüse, bestellt man sich am besten einen Fischsalat, dessen Geschmacksgeheimnis der Sauerrahm vom Bio-Bauernhof ist.

Bereits am Donnerstag wird Süsswasser mit der zweiten Fischlieferung versorgt. Diesmal kommen die Fische vom Weißensee und Mondsee in Salzburg. Auf diese Weise ist der Fisch tatsächlich immer frisch und wird innerhalb von drei bis maximal fünf Tagen verkauft oder verzehrt.

Beef Tartar und wechselnde Tagesgerichte 

(c) Süsswasser
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Abgesehen von Fischen, wird man donnerstags mit köstlichem Beef Tartar verwöhnt. Bei dem frischen Fleisch ist es kein Wunder, dass die Nachfrage danach stetig ansteigt. Auch die immer wechselnden Tagesgerichte bringen Schwung und Überraschung in das helle Fischrestaurant. Spezielle Gerichte wie Lasagne, Spagetti, Curry und andere werden jeweils mit Fisch gekocht und versprechen eine innovative Geschmacksexplosion.

Nach dem Essen einkaufen nicht vergessen!

Wenn man bereits satt ist und das Gericht so köstlich war, dass man den Geheimnissen gewisser Zutaten auf die Spur gehen möchte, so findet man diese höchstwahrscheinlich in den Regalen. Sämtliche Produkte, die im Süsswasser verkocht werden, stehen zum Verkauf bereit, genauso wie die Fische in der Kühltruhe und der Prosciutto-Schinken an der Theke. Letzterer kommt wie bereits erwähnt, direkt aus Norditalien und wird österreichweit, abgesehen vom Süsswasser, nur noch von einem einzigen Restaurant, dem Fabios angeboten.

Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht die einzigen Läden bleiben, denn Benjamin Fehringer hat noch längst nicht alles erreicht was er wollte. Der junge Unternehmer denkt darüber nach mehrere Restaurants aufzumachen, allerdings ohne eine Restaurantkette zu gründen. Auch den Traum von einer eigenen Werkstatt hat er noch nicht aufgegeben.

Da können wir uns schon einmal freuen und bis dahin den einzigartigen Geschmack der Süsswasserfische genießen. Buon appetito!