Figar´s sechster Streich

Andrea Wieger

Burger? Oder lieber doch nicht? Weils ja eh schon so viele davon gibt in Wien? Diese Frage stellten sich David Figar und Ergün Erdogan, als sie das kleine Lokal in der Margarethenstraße, gleich neben ihrem „Figar 1040“ an der Ecke zur Schleifmühlgasse, übernahmen und umbauten. Das Duo entschied sich bei ihrem mittlerweile sechsten Lokal für einen Kompromiss. Burger ja, aber nicht im klassischen Sinn: Bao Buns! Das sind quasi die Burger in Asien. Oder so.

Das Interieur ist schlicht. Die Wände dunkelgrau, ein paar Holzbänke, ein großer Tisch und ein paar Kreidetafeln. Ein Blümchen in einer kleinen Tonic-Flasche vielleicht, aber sonst kein Schnickschnack. Nett!

Was sind denn nun genau diese Bao Buns? Es handelt sich um gedämpfte Germteigfladen, die es vor allem in China, Taiwan und Vietnam auf der Straße zu kaufen gibt. Dort wird es eher als „Restlessen“ angesehen. Hinein kommt, was gerade da ist, vor allem aber Schweinefleisch. Die im Figar mit einem speziellen Weizenmehl aus Thailand und österreichischer Germ hergestellten Teigfladen werden im Bambuskorb 15 Minuten lang über heißem Wasser gedämpft und warm gehalten. So, dass sie schön flaumig sind. Danach werden sie mit diversen Zutaten gefüllt und zusammengeklappt. Also keine zwei Laberl oben und unten, weswegen nicht ganz so viel Füllung reinpasst, sonst wird´s recht schwierig beim Essen. Aber macht nix, die Dinger sind dafür handlich. Man bestellt entweder zwei Stück zum Preis von sieben Euro oder drei zum Preis von neun Euro. Sechs verschiedene Geschmäcker stehen zur Auswahl: der „Burger Bun“ mit Rinderfaschiertem, Frühlingszwiebel und Tomaten-Chili-Confit – der ähnelt geschmacklich am ehesten einem traditionellen Burger – dann noch der „Crispy Chicken Bun“ mit Quinoa und wirklich knusprigen Hühnerstücken, darauf noch Limetten-Chili-Mayonnaise. Der „Steak Bun“ wird – no na – mit Hüftsteakstückchen (vom Fleischer Hödl) gefüllt, darauf nicht zu scharfes Wasabi-Püree, ein wenig geschmorter Lauch und Teriyaki-Sauce. Ja, echt stimmig, diese Mischung! Zuletzt noch einen mit Fisch und was für Vegetarier: der „Lachs Bun“ wird mit gebratenen Lachsfiletstücken, Blattspinat und Limetten-Chili-Mayo gefüllt und der „Seitan Bun“ mit Waldviertler Seitan – zu meiner Überraschung echt g´schmackig – und Avocado-Ingwer-Dip. Hui…. feine Mischungen sind das! Meine Favoriten sind der Crispy Chicken- und der Lachs-Bun.

Hausgemachte Pommes und drei Salate gibt’s auch im Figar Bao Bun: der mit Babyblattspinat, Avocado, Sesam und Miso ist wärmstens zu empfehlen! (€ 6) Dazu entweder ein bayrisches Tegernseer Bier oder eine Pona-Bio-Limo und schon ist der trendhungrige Magen gesättigt. Ich find´s netter im kleinen Lokal Platz zu nehmen, als die Asia-Buns im Styropor-Geschirr mitzunehmen. Mit ein bisschen Küchengeruch muss man dann aber schon rechnen, zumal die Garküche offen ist.

Mein Fazit:

Erfrischend anders! Zwar in der Fast Food Kategorie angesiedelt, aber interessanter als viele der üblichen Schnell-ess-Optionen. Und: wieder was Trendiges im Freihausviertel. Ich bin gespannt ob der Bun-Trend aus Asien ein dauerhafter in Wien wird.

 

Figar Bao.Bun

Margarethenstraße 11/Ecke Schleifmühlgasse

1040 Wien

www.figar.net

Geöffnet: Montag bis Sonntag 11:30 bis 22:30