Fleischskandal: Etikettenschwindel in Vorarlberg

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Deutsche Schweine werden bei Nacht und Nebel nach Vorarlberg gebracht und geschlachtet. Das Fleisch wird anschließend als heimisches Produkt verkauft.

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat vor rund einer Woche einen Etikettenschwindel in Vorarlberg aufgedeckt. Mittels Videoaufzeichnungen und Fotos belegt der VGT, wie jeden Sonntagabend ein Vorarlberger Transportunternehmen Schweine aus einem Zuchtbetrieb im deutschen Allgäu abholt. Die Schweine werden anschließend ins Lustenauer Ried gebracht und dort über Nacht einfach im Transporter gelassen. Erst am Montag in den frühen Morgenstunden werden die Tiere auf kleinere Transporter umgelagert, auf acht Metzgereien verteilt und zu den Schlachthöfen gebracht. Das Fleisch, das anschließend in den Vitrinen landet, wird als regionales, heimisches Produkt an die Konsumenten verkauft.

Es handelt sich dabei nicht nur um Etikettenschwindel. Auch sollen Testpersonen des VGT bewusst bei persönlichen Verkaufsgesprächen und direkten Nachfragen über die Herkunft belogen worden sein. Dem Konsumenten wird suggeriert, das Fleisch stamme „von Vorarlberger Tieren aus artgemäßer Haltung“, so der VGT.

Forderung nach Kennzeichnungspflicht

Der VGT hat Anzeige gegen das Transportunternehmen nach EU-Tiertransportverordnung erstattet. Denn neben den Falschangaben beim Herkunftsland sind auch die Umstände des Transports nicht gesetzeskonform. Die maximal erlaubte Transportdauer wird laut den Aufzeichnungen des VGT überschritten, der Tiertransporter nicht einmal als solcher gekennzeichnet. Zudem verfügt der Großtransporter weder über Wassertränken, noch das nötige Einstreu. Der VGT fordert nun mit einer Petition die verpflichtende Kennzeichnung von Fleisch nach Herkunftsland – Geburt, Mast und Schlachtung – und Haltungsform.

Verein gegen Tierfabriken
www.vgt.at