Café Diglas im Schottenstift: traditionsbewusst und doch modern

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Seit Jänner 2016 führt Johann Diglas das Café im Schottenstift. Das Kaffeehaus erstrahlt nun in neuem Glanz und verführt mit hauseigenen Spezialitäten.

Wohnzimmeratmosphäre mit Tradition

Die Familie Diglas ist in der Wiener Gastroszene alles andere als unbekannt. Nun hat mit Johann Diglas die nächste Generation des Clans den Betrieb des Kaffeehauses in der Schottengasse übernommen.
Über der Eingangstür hängt ein kleines Schild, auf dem in geschwungenen Lettern der Name Diglas – im Schottenstift geschrieben steht. Fast könnte man den Eingang übersehen, doch wer ihn entdeckt, tritt ein in eine Kaffeehauswelt voller Gemütlichkeit und Charme.Das Interieur zeugt noch vom Geist vergangener Tage, wurde aber mit neueren Elementen wunderbar in Szene gesetzt, ohne dabei den ursprünglichen Charakter zu verdrängen. Johann Diglas legt Wert auf das Zusammenspiel von Tradition und Moderne. „Ein Wiener Kaffeehaus muss nicht verstaubt sein – es kann jung, modern und trotzdem gemütlich sein.“

Herzlich Willkommen - © Johann Diglas
Herzlich Willkommen – © Johann Diglas

Ein buntes Miteinander

Das beweist auch das Publikum! Das Diglas im Schottenstift scheint sich als Generationencafé zu etablieren. Während sich an dem einen Tisch zwei alte Damen ein Stück Kuchen teilen und an ihrem Kaffee nippen, genießt unweit von ihnen eine Gruppe junger Studenten ein schnelles Mittagessen. Auch zum Lernen ist das Diglas mittlerweile eine beliebte Anlaufstelle geworden, ist es doch auch bloß ein paar Minuten von der Hauptuni entfernt. Im Obergeschoß gibt es einen großen Eventraum, der aber mühelos in zwei Räume geteilt werden kann. Findet gerade keine Veranstaltung statt, freuen sich vor allem Studierende über den ruhigen Ort.

W-Lan gibt es allerdings nicht, denn Johann Diglas ist ein Freund von persönlicher Kommunikation. Darauf legt er auch bei seinem Personal viel Wert. Seine rund 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind angehalten, sich einzubringen. Für Vorschläge, Anregungen oder auch Kritik, sollte es diese einmal geben, hat er ein offenes Ohr. Ihm sind ein aufgeschlossener Umgang und eine Interaktion auf Augenhöhe wichtig. Seine stellvertretende Geschäftsführerin Julia Catharina Sanin ergänzt: „Wir sind hier ein durchwegs junges Team, ein familiäres Miteinander ergibt sich dadurch fast automatisch.“

Frühstück mit Kaffee aus der eigenen Röstung

Das Diglas im Schottenstift ist ein wunderbar charmantes Kaffeehaus, hat darüber hinaus aber noch eine ganze Menge mehr zu bieten. Die Frühstückskarte lässt keine Wünsche offen. Vom klassischen Wiener Frühstück (6,50 €) über Joghurt mit Bio-Müsli und Apfelstückchen (7,20 €) bis hinzu Eierspeis von drei Eiern (5,30 €) gibt es alles, womit es sich morgens gut in den Tag starten lässt. Kaffee, Tee oder heiße Schokolade sind dabei obligat. Fixe Frühstückszeiten werden dabei nicht so streng eingehalten. „Wer nett fragt, wird sein Frühstück auch noch am frühen Nachmittag bekommen“, schmunzelt Johann Diglas.
Für den Kaffeeliebhaber bietet das Diglas zudem zwei verschiedene Röstungen an. Eine typische Wiener Röstung sowie eine klassisch italienische, ganz nach persönlichem Geschmack. Die Bohnen stammen dabei aus der eigenen Hausröstung.

Bei einem Kaffe lässt es sich gemütlich Zeitung lesen; © Julia Catharina Sann
Bei einem Kaffe lässt es sich gemütlich Zeitung lesen; © Julia Catharina Sanin

Mehlspeisenlieferung mit dem Fahrrad

Auch mittags ist das Diglas im Schottenstift stets gut gefüllt. Auf der wöchentlich wechselnden Speisekarte lassen sich meist auch saisonale Gerichte finden, wie Wildragout oder Kürbisstrudel. Dauerhaft auf der Karte gibt es zudem Klassiker der österreichischen Küche. Kalbsbutterschnitzerl mit Erdäpfelpüree und karamellisierten Apfelscheiben (12,20 €), Backhendlsalat (11,20 €) und Tafelspitzsülzchen mit Wurzelgemüse (8,50 €), um nur einige der Köstlichkeiten zu nennen.

Ein kleiner Espresso mit einem Stück Ribisel-Schaumschnitte; © Johann Diglas
Ein kleiner Espresso mit einem Stück Ribisel-Schaumschnitte; © Johann Diglas

Heiß begehrt sind aber vor allem die Mehlspeisen. Diese werden seit nunmehr 140 Jahren in der eigenen Backstube, nur unweit entfernt am Fleischmarkt handgefertigt. Solange es die Witterung zulässt, werden Torten, Nusskipferl und Strudel sogar noch mit dem Fahrrad angeliefert. Neben der beliebten Ribisel-Schaumschnitte ist in der kalten Jahreszeit vor allem die Winterzaubertorte populär.

Ein Gastgarten für Träumer und Wein zum Schmunzeln

© Johann Diglas
© Johann Diglas

Gut versteckt und (noch) ein Geheimtipp, ist der wunderschöne, großzügige Gastgarten. Im Sommer bietet er sowohl Sonnenanbetern als auch jenen die kühlen Schatten bevorzugen reichlich Platz zum Essen, Plaudern und Genießen. Wer in lauen Sommernächten gerne ein Glas Wein trinkt, der wird auch hier erstaunt sein. Was nur wenigen bekannt sein dürfte, Familie Diglas führt unter dem Namen Diglas Wein sein eigenes Weingut. Drei Weine aus Eigenproduktion stehen bereits auf der Karte. Humorvoll betitelt als der Frauenversteher (Gelber Muskateller), der Gentleman (Grüner Veltliner DAC) und der Junggeselle (Weissburgunder).

Das Diglas im Schottenstift bietet ein Rundumpaket, mit dem nicht viele aufwarten können. Traditionsbewusstsein und Flair werden großgeschrieben. In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre kann man hier stundenlang bei einer Melange und einem Stück Apfel-Streusel-Tarte sitzen, mit Kollegen ein Mittagessen genießen oder mit Freunden lachen, plaudern und die Zeit vergessen.

 

Café Diglas im Schottenstift
Schottengasse 2
1010 Wien
Montag – Freitag: 8:00 – 22:00 Uhr
Samstag, Sonntag: 9:00 – 22:00 Uhr
www.cafeimschottenstift.at