Greenpeace-Marktcheck: Veganes Angebot der Supermärkte überwiegend „Gut“

Michaela Reisel

Verbesserungswürdig ist Auswahl, Bio-Angebot und Kennzeichnung der Produkte

Wien (Culinarius/OTS) – Ob Tofuwurst oder Käse und Aufstrich ohne tierische Inhaltsstoffe – der Greenpeace-Marktcheck hat sich im Oktober das vegane Angebot der Supermärkte angeschaut. Das Ergebnis: Fünf von neun Supermärkten erhalten die Bestnote „Gut“ mit Merkur als Testsieger. Neben der Angebotsgröße war auch die Verfügbarkeit von Bio-Produkten für die Bewertung entscheidend. Zudem wurden die Kennzeichnung und die Herkunft der Waren beurteilt. Verbesserungsbedarf besteht laut Greenpeace bei allen Supermärkten im Test.

„Vegane Ernährung ist angesichts der hohen Klimabelastung durch Fleischkonsum eine gute Alternative auf dem Weg zu einem ökologischen Lebensstil,“ sagt Nunu Kaller, Konsumentensprecherin von Greenpeace in Österreich, „Die Supermärkte haben zwar auf die steigende Nachfrage von Veganerinnen und Veganern reagiert, aber das Angebot muss noch verbessert werden. Obst und Gemüse allein sind nicht ausreichend.“ Die drei Supermärkte Merkur, Billa und Sutterlüty landen bei diesem Test am Podest, weil sie mehr als 30 der 35 im Greenpeace-Warenkorb geforderten Produkte im Sortiment haben.

Greenpeace hat bei diesen veganen Produkten auch den Bio-Anteil unter die Lupe genommen. Biologisch heißt, dass die Ware ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Düngemittel hergestellt und garantiert gentechnik-frei produziert wurde. „Die Klimabelastung bei der biologischen Herstellung ist wesentlich geringer als in der herkömmlichen Landwirtschaft. Daher muss das Bio-Angebot weiter ausgebaut werden, denn die aktuelle Situation ist noch lange nicht ausreichend“, bekräftigt Kaller. Beim Testsieger Merkur sind immerhin 26 von 35 Produkten, also 74 Prozent, in Bio-Qualität erhältlich. Bei Lidl und PennyMarkt liegt der Bio-Anteil am Warenkorb von allen Supermärkten im Test am niedrigsten, und zwar bei 29 bzw. 14 Prozent.

Ein weiteres Kriterium beim Test war die Herkunft der Produkte. Dabei wurde abgefragt, ob beispielsweise das für den Tofu benötigte Soja in Österreich angebaut und hier verarbeitet wurde. Bei etlichen Produkten fehlt jedoch die Information zum Produktionsland sowie zu der Herkunft der Zutaten.

Eine klare Kennzeichnung, zum Beispiel mit dem „Vegan-Siegel“, ist die Voraussetzung, um die KonsumentInnen auf rein pflanzliche Alternativen hinzuweisen. Hier gibt es sowohl bei den Eigenmarken der Supermärkte als auch bei Produkten bekannter Marken Verbesserungsbedarf. „Greenpeace empfiehlt, den Fleischkonsum zu reduzieren und mehr pflanzliche Produkte zu essen. Die Supermärkte müssen mit einem großen veganen Angebot und klar gekennzeichneten Produkten ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten“, fordert die Konsumentensprecherin abschließend.