„Vielfalt beginnt bei den Zutaten“

Michaela Reisel

Zum 1. Mal auf der internationalen Slow Food-Messe „Terra Madre – Salone del Gusto“ in Turin mit rund 1 Million Besuchern: Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl mit den Wildshuter Bierspezialitäten, die reißenden Absatz fanden. Noch vor Ende der Messe hieß es: „birra tutta finita“ – also „ausverkauft“!

Stiegl engagiert sich für mehr Vielfalt im Lebensmittelbereich und macht sich für
Artenvielfalt und Biodiversität stark. Darum präsentierte sich die Salzburger
Privatbrauerei als Teil der engagierten Slow Food-Bewegung Österreich auf der
Lebensmittelmesse „Terra Madre – Salone del Gusto“ in Turin vor rund 1 Million
Besuchern. Am vierten von fünf Messsetagen hieß es sogar „birra tutta finita*“.
„Es scheint, als hätten wir nie zuvor eine größere Auswahl gehabt als heute. Die vermeintliche
Vielfalt in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels trügt aber, denn viele Produkte ähneln
sich; abgesehen von den erschreckenden Preisschlachten für Lebensmittel. Vor allem in der
Landwirtschaft wird diese Entwicklung deutlich“, bringt Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl
die Fakten auf den Punkt. Er war mit „seinen“ Wildshuter Bieren – gemeinsam mit dem
Lungauer Tauernroggen, dem Waldviertler Blondvieh, dem Waldviertler Waldstaudekorn, Thum
Schinken (Wien), Leithaberger Kirschen (Bgld.), dem Obsthof Retter (Stmk.), der ersten Slow
Food-Destination „Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten“ und der Holzofenbäckerei Gragger
(OÖ und Wien) – vor kurzem auf der Lebensmittelmesse „Terra Madre – Salone del Gusto“ in
Turin, der größten internationalen Slow-Food- Veranstaltung. Aussteller aus 160 Ländern
verband eine Idee, nämlich die Artenvielfalt, die Biodiversität und die Vielfalt im Lebensmittelbereich zu
erhalten und zu fördern.
Das ist es auch, was Stiegl mit Slow Food verbindet. „Wir sind davon überzeugt, dass Gutes
seine Zeit braucht, um richtig zu gedeihen. Das ist der Grund, weshalb bei uns beim Brauen
nicht das ‚Wie viel‘, sondern das ‚Wie‘ im Vordergrund steht. Damit rückt automatisch die
Qualität in den Mittelpunkt. Mit unserem holistischen Ansatz der Kreislaufwirtschaft achten wir
über die gesamte Wertschöpfungskette auf eine nachhaltige Entwicklung. Ressourcen schonen,
faire Arbeitsbedingungen, die Vielfalt der Natur erhalten, qualitätsvoll und regional erzeugen:
Das ist es, was uns mit der Slow Food-Idee verbindet. Noch dazu lautet unsere Brau-
Philosophie ‚Mut zur Langsamkeit‘ und wir sind Mitglied von ‚Slow Brewing‘. Wir geben unseren
Bieren die notwendige Zeit zum Reifen, denn Gutes braucht seine Zeit“, so Braumeister
Christian Pöpperl, der ergänzt: „Wir waren verblüfft, wie gut unsere Wildshuter Biere beim
internationalen Slow Food-Publikum ankamen. Am vierten von insgesamt fünf Messetagen hieß
es sogar: „birra tutta finita*.“ Überaus angetan war das Publikum von der eigenen Bio-
Landwirtschaft und davon, dass dem Boden großes Augenmerk geschenkt wird. „Besonders
freut uns, dass die Alpine Pfauengerste, aus der wir das Wildshuter Sortenspiel brauen, von
Slow Food aktuell als ‚presidio**‘ aufgenommen wurde. Denn beim Bierbrauen ist es wie beim
Kochen: das Ausgangsprodukt muss passen, sonst ist die beste Kochkunst umsonst. Kurzum:
Vielfalt beginnt für uns schon bei den Zutaten“, so Pöpperl abschließend.
*alle Biere ausgetrunken
**Presidi (Mehrzahl von Presidio) sind konkrete Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erhalten lokale
Ökosysteme und Traditionen und schaffen Lebensmittel von unverwechselbarer Qualität.
Fotocredit: Hebenstreit&Picker/Stiegl