Vergnügungssteuer-Aus: Wien setzt Benchmark

Group of young people with raised arms dancing in night club

Wien (Culinarius/TP/OTS) – Österreich 2016: Gewerbliche Wirtschaft und Unselbständige stöhnen unter Rekordsteuerlast und überbordender Bürokratie. Investierende Arbeitgeberbetriebe werden mit Bagatellsteuern wie der Vergnügungssteuer aus 1921 drangsaliert und die Gewerbeordnung aus 1859 in ihren Möglichkeiten gehemmt.

2017 wird zumindest die Vergnügungssteuer Geschichte sein – vorerst in Wien: „Sehen wir es positiv: Dass endlich Bewegung in die Sache kommt, ist ein Signal für neue Politik. Dazu haben viele beigetragen – in der Regierung, in der Opposition, in der Verwaltung und wohl auch in der Interessenvertretung. Machen wir so weiter – aber wenn möglich, etwas schneller“, hofft Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) auf eine Trendumkehr: Verbesserungspotenzial gäbe es genug, gerade im Bereich der Steuern und Abgaben. Das Ende der Vergnügungssteuer begrüßt die ÖHV vorbehaltlos. Ob bei der angekündigten Novelle des Tourismusförderungsgesetzes noch die eine oder andere Schraube nachgezogen werden muss, werde sich weisen.

Übergeordnete Ziele müssen die Abschaffung aller Bagatellsteuern und eine zukunftsorientierte, liberalisierte Gewerbeordnung mit weitgehend gleichen Regeln für alle Anbieter sein, so Gratzer. Die Vergnügungssteuer ist dafür das beste Beispiel: „Ich glaube nicht, dass auch nur ein Sharing Economy-Konzern oder Host weltweit jemals Vergnügungssteuer abgeführt oder sich mit der Bürokratie herumgeschlagen hat. Und dafür gibt es noch viele andere Beispiele, die in den Geschichteunterricht gehören und nicht auf die WU!“ Gratzer begrüßt die angekündigte Anzeigenpflicht für Host-Gäste und kündigt eine Umfrage zur Gewerbeordnung an: „Wir fragen die Betroffenen, welche Vor- und Nachteile sie in ihrem Betrieb sehen.“

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