Mehr Sachlichkeit in der Ernährungsdebatte!

Jessica Nemec

Fitness salad and apple fruit surrounded by measuring tape on rustic wooden table. Mixed greens, tomatos, diet cheese, olive oil and spices for healthy lifestyle concept.

Übergewicht hat viele Gründe – Steuern und Werbeverbote sind ein Irrweg

Wien (Culinarius/APA-OTS/Koßdorff) – „Es steht außer Zweifel, dass die Anzahl übergewichtiger Menschen in Europa zunimmt. Hier sind alle Beteiligten an der Ernährungsdebatte gefordert, den Menschen noch mehr Wissen über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Bewegung und Körpergewicht zu vermitteln. Dabei sind Steuern auf Lebensmittel oder Werbeverbote freilich der falsche Weg“, kritisiert Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie, jüngste Statements aus der Ernährungsmedizin. „Gerade wenn es ums Essen und Trinken geht, brauchen wir eine sachliche und fundierte Debatte“, so Koßdorff.

Auf eine ausgewogene Ernährungsweise und ausreichend Bewegung kommt es an

Übergewicht hängt von vielen Faktoren ab: Die häufig getroffene Einteilung in „gesunde“ und „ungesunde“ Lebensmittel oder deren Bestandteile wie Zucker und Fett ist schlicht falsch. Es gibt nur einen mehr oder weniger verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und einen Lebensstil, der ausreichende Bewegung und ausgewogene Ernährung miteinander kombiniert. Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen sind in der modernen Gesellschaft häufig. Daran ist aber nie ein Lebensmittel oder ein einzelner Bestandteil der Ernährung „schuld“, sondern ein Mix aus mangelnder Bewegung, Stress, genetischer Disposition, Schlafmangel und ungesunder Ernährungsweise.

Steuern steuern nicht

Eingriffe in die Preisgestaltung sind generell Irrwege. Konzepte wie Steuern auf Lebensmittel oder einzelne Nährstoffe wie Zucker oder Fett sind bereits in verschiedenen Staaten wie Dänemark gescheitert. „Diese Steuern machen nur die Geldbörse leichter, nicht aber die Menschen“, so Koßdorff. Vielmehr belastet eine höhere Besteuerung einzelner Lebensmittel Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark. Zusätzliche Steuern schwächen außerdem die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Lebensmittelerzeuger. Auch Werbeverbote führen zu keiner „gesünderen“ Lebensweise. Werbung ist in der EU und in Österreich bereits umfangreich reglementiert. Zahlreiche Regelungen enthalten detaillierte Bestimmungen zur Lebensmittelwerbung und tragen dabei der besonderen Schutzbedürftigkeit von Kindern Rechnung. Weiters gibt es eine Vielzahl von firmen- und branchenspezifischen Selbstbeschränkungen für eine verantwortungsvolle Produktwerbung. In unserer modernen Medien- und Social-Media-Gesellschaft ist es vielmehr wichtig, Kindern auch Medienkompetenz zu vermitteln. Denn eine Welt ohne Werbung ist schlicht eine Illusion.

Produktvielfalt und Aufklärung direkt auf der Verpackung

Um die Konsumenten in ihrem eigenverantwortlichen Handeln optimal zu unterstützen, bieten die österreichischen Lebensmittelhersteller seit Jahren ein breites Spektrum an Lebensmitteln ausgezeichneter Qualität, mit hoher Sicherheit und bestem Geschmack an. Die Verbraucher können aus verschiedensten Rezepturen – von traditionell über Light bis zu „Free from“ – in unterschiedlichen Packungsgrößen und Zubereitungsformen auswählen. Die Lebensmittelkennzeichnung ist so umfassend, dass für die Verbraucher klar ersichtlich ist, welche Zutaten und Nährwerte das Lebensmittel anbietet. Dazu Koßdorff: „Die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung trägt dem Grundgedanken Rechnung, dass die Konsumenten in ihren Kaufentscheidungen noch umfassender unterstützt werden. Bildung und fundierte Information über Lebensmittel sind der Schlüssel für einen ausgewogenen Ernährungs- und Lebensstil.“

Fotocredit: iStock – Martinina