Venezolanische Verführung im Ersten: das Chuchú

Michaela Reisel

Von Michaela Landbauer – Die Wiener City hat seit drei Wochen einen neuen kulinarischen Geheimtipp. Genusstempel und After Work-Treff all in one quasi. Am 14. Juli 2016 öffnete das Chuchú in der Wipplingerstraße 21 seine Pforten, das feinste lateinamerikanisch-asiatische Fusionsküche zaubert und obendrein mit innovativen Cocktails aufwartet.

Familienbusiness, süd-american style
Grund genug, um Sotero „Soti“ Rodriguez, den Betreiber des Chuchú, zum Interview zu bitten. Zu allererst interessiert uns natürlich, woher der Name des Restaurants kommt und was er bedeutet. „In spanischsprachigen Ländern ist Chuchú der Spitzname für Jesús. Jesús ist ein beliebter Name so wie hier Franz oder Johannes. Das Restaurant & Cocktail Bar Chuchú ist ein Projekt von meinem kleinen Bruder und mir, wir beide heißen Jesús mit erstem oder zweitem Namen“, erfahren wir. Rodriguez erzählt uns auch, was ihn dazu bewogen hat, das Chuchú zu eröffnen: „Ich beschäftige mich sehr viel mit Essen und Trinken. Plane meistens meine Urlaube um Restaurants & Bars in Länder die ich gerne besuchen möchte. Als Unternehmer ist es natürlich der Traum sein Hobby als Business zu machen und das habe ich mit Chuchú auch erreicht.“ Und als Gründer des erfolgreichen Food-Start-Ups „Kochabo.at“ sowie des Immobilienkonzers „Clusterhaus“ weiß Rodriguez genau, wovon er spricht.

Auch die beiden Geschwister Soteros sind nicht außer Acht zu lassen. Bruder Jesús trägt durch seine Erfahrung im internationalen Management wesentlich zum Erfolg des Chuchú bei, während die Jüngste im Bunde, Laura, in Miami weilt, wo sie in der Gastronomie und Hotellerie tätig ist. Von dort aus begeistert sie ihre beiden Brüder mit kreativen und innovativen Ideen.

DomRep trifft Hollywood trifft Österreich

Auch über die Küche, die dieser Tage in Wien in aller Munde ist, wollen wir Näheres wissen. So schildert Rodriguez, der sich selbst als wahren Foodie bezeichnet, dass die Schwerpunkte der Küche Venezuela und Südostasien sind: „Das Konzept wurde von Familienfreundin Catherine Lemoine, Starköchin in der Dominikanischen Republik, entwickelt. Ausgeführt und für Österreich adaptiert und weiterentwickelt hat es unser Chefkoch Christopher Uxa“, der zuvor als Sous Chef im Fabios tätig war. Lemoine ist ein Name, den man sich merken kann, sorgte sie doch auch bereits in Hollywood für zufriedene, volle Mägen, als sie am Set von „Fast and Furious 8“ für das Catering verantwortlich zeichnete und damit Vin Diesel bekochte. Unerwähnt darf auch nicht Lukas Muth bleiben, der als Serviceleiter im Chuchú seine Passion für die Gastronomie auslebt. Zuvor arbeitete er bereits in führenden Positionen etwa im Plachutta oder bei Figlmüller.

Das Publikum des Restaurants ist „bunt-gemischt“. Zu Mittag kommen Businessleute zum Lunch, während sich abends „von Alt bis Jung, Feinschmecker und Foodies“ die Türklinke in die Hand geben, um einen der 38 Sitzplätze zu ergattern. „Die letzten zwei Wochen vorwiegend auch sehr viele Paare“, lässt uns Rodriguez wissen. Welche Gerichte muss man denn nun unbedingt probiert haben, wenn man dem Chuchú einen Besuch abstattet? Betreiber Sotero verrät es uns exklusiv: „Lachs Tiraditos: Räucherlachs in eine Maracuja-Dressing, darauf knusprige Wontons und Jalapeños. Chicharrones: Schweinebauch in Peking Sauce, dazu Yuca-Püree (Maniok) und Huancaina Sauce. Meeresfrüchtesalat: Sashimi von Lachs und Tuna, Garnelen und Quinoasalat dazu eine Tamarinden-Dressing und Koriander-Creme. Oktopus mit Bratkartoffeln und Kalamata-Creme und Chimichurri.“

Stimmiges Design vermittelt edle Wohlfühlatmosphäre

Nicht nur kulinarisch, nein, auch designmäßig kann man sich im Chuchú wie in Südamerika fühlen. Bei der Gestaltung des Interieurs kam das Innenarchitektur-Team „SoFli“ zum Zug. Die edlen Materialien, aber auch die Formen und Farben – ein warmer Erdton sowie ein Schilfgrün – versprühen venezolanisches Flair. Die Wände stellen eine gelungene Kombination aus Altem und Neuem dar. Weitere Highlights sind die 50 m lange, mit Leder bezogene Sitzbank sowie der Bartresen, der in sanftem Mattgold strahlt und mit einem geschwungenen Element alle Blicke auf sich zieht. Die Beleuchtung oberhalb der Bar, die mit schlichten Glühbirnen an schwarzen Schnüren ein cleanes Detail in der Innenausstattung darstellt, sowie das eigens für das Chuchú entworfene, riesige Wandgemälde von der Künstlerin Bella Volen, runden das stimmige Design ab.

All die köstlichen Kreationen des Chuchú-Teams, die uns Sotero Rodriguez aufzählt, verlangen nach mehrmaligen Besuchen der Location. Gepaart mit dem Ambiente, das den Zahn der Zeit genau trifft, ist es wohl bald kein Geheimtipp mehr, sondern eine Pilgerstätte für alle Genießer, Foodies und Ausgehfreudigen dieser Stadt. Na dann, ab ins Chuchú, everyone!

 

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Fotocredits: Jahan Saber