Im Überfluss zu leben darf nicht zu sorglosem Umgang mit Lebensmitteln führen – umdenken ist angesagt!

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Catering food

All inclusive oder all you can eat scheinen momentan die magischen Worte zu sein, bei denen der Verstand mancher Menschen offensichtlich kurz aussetzt. Sie schleppen eine solche Menge an Essen an ihren Tisch, die locker die gesamte österreichische Fußball- Nationalmannschaft satt machen würde,  und rechtfertigen die Aktion mit den Worten : „Ich muss den Fixpreis ausnutzen, ist ja ohnehin egal, ob ich es aufesse oder nicht !“

Dass dies aber ganz und gar nicht bedeutungslos, sondern sogar sehr folgenschwer ist, beweist das asiatische Restaurant „Himalaya“ in Nordrhein – Westfalen in Deutschland, wie der Stern berichtet. Der Asiate verlangt pro auf dem Teller verbliebenen Essenresten, die ein Gewicht von hundert Gramm überschreiten, zwei Euro Aufpreis. Verschwendung werde bei ihm keineswegs geschätzt, schreibt er in seinem Infoblatt.

 

Wie der kurier.at berichtet, landen alleine in Österreich bis zu 157.000 Tonnen original verpackte oder angebrochene, qualitativ aber einwandfreie Ware im Müll. Wiener werfen nach dieser Statistik im Jahr rund 40 Kilogramm von noch genießbaren Lebensmitteln weg.

Das sind überaus alarmierende Zahlen, denn wenn man bedenkt, dass weltweit 750 Millionen Menschen vom Hunger bedroht sind, braucht man sich nur an die Flüchtlingswelle im letzten Sommer erinnern, wo man wieder einmal deutlich vor Augen hatte, wie dringend Essen vielerorts gebraucht wird.

Das Wiener „All you can eat“- Restaurant Ebi mit zwei Standorten, einem in Neubau und einem in Floridsdorf, hat sich diese Philosophie besonders  zu Herzen genommen.

Im exklusiven Interview mit dem Juniorchef Yongxin Chan verrät dieser uns das Konzept des Lokals.  Es ist ein „all you can eat“ – Restaurant, allerdings ohne Buffet, man bestellt hier a la carte für den Preis von 18,95.  Dafür kann man sich so viel und so oft bestellen, wie man möchte, gewisse Spezialitäten wie Hummer allerdings darf man nur einmal konsumieren. Hat man aber die zweite Speise nicht aufgegessen, muss man zusätzlich deren regulären Preis zahlen. „So wollen wir einfach verhindern, dass unsere Gäste ihren Appetit  über-schätzen und wir übermäßig viel wegwerfen müssen, wie es leider oft bei „all you can eat“ – Restaurants vorkommt. Unsere Kunden nehmen diesen Gedanken sehr positiv auf und zeigen sich verständnisvoll!“, erzählt uns der Juniorchef.

Wir von gastronews.wien finden dieses Konzept einfach großartig, denn angesichts der un-gleichen Nahrungsmittelverteilung auf unserer Welt ist dies ein großartiger Schritt in die richtige Richtung. Und vielleicht überlegen wir uns bei unserem nächsten Großeinkauf auch nochmal, ob wir diese Unmengen, die im Einkaufswagen liegen, auch wirklich essen können und nicht die Hälfte erst recht wieder im Müll landet. Weniger ist in diesem besonderen Fall sicher viel mehr – wir müssen uns nur die Zeit nehmen, vorher daran zu denken!

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