Das vierte Facelift des Kultlokals in Margarethen – aus Alt mach Alt & Neu!

Andrea Wieger

Eines der wohl bekanntesten und beliebtesten Szenelokale Wiens ist das „Motto“ im 5. Bezirk. Von dem Burgenländer Franz Thell vor 42 Jahren gegründet, wurde das Restaurant in den 80er und 90er Jahren zu einer Wiener Institution, die kaum mehr wegzudenken ist.

Tom Sampl, der seit knapp zwei Jahren Eigentümer des Lokals ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Lokal einen neuen Anstrich – im wahrsten Sinne des Wortes – zu geben und machte sich auf die Suche nach Einrichtungsprofis. „Das Motto in seiner Quintessenz einzufangen und in eine neue Zeit zu führen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, so Sampl. Und genau deswegen hat er sich Hilfe von zwei absoluten Masterminds geholt, Interior-Designerin Laura Karasinski und Architekt Gerd Zehetner. Gemeinsam konnten sie das kreieren, was das Motto vielleicht sogar immer schon war, jetzt aber definitiv ist: Ein „Wunderland“ der ganz besonderen Art. Von Jänner bis September wurde geplant, bevor es in die fast vierwöchige Umbauphase ging.

Die Wände wurden in den Rohzustand versetzt und lassen den Innenraum offener und größer wirken. Auch viele Einrichtungsgegenstände aus den Anfängen wurden wieder reaktiviert. So hat man neben den berühmten Marmortischen auch den alten Luster und die Thonet-Sessel integriert, die bereits vor Jahrzehnten im Einsatz waren. Die Wände wurden von Bühnenbildnern aufwendig bearbeitet und haben Symbolkraft, der Innenhof ist jedoch ein Kontrastprogramm dazu. Im Gegensatz zum teils wilden Innenleben zeigt sich dieser nämlich schlicht, aufgeräumt, auf eine Art romantisch. Edle Materialien wie Marmor, Messing und Samt wurden mit Alabaster und Leder kombiniert, die mit stylischen Prints auf Vorhängen und Kissen den Unikatcharakter des Lokals darstellen. Die Sitzpolsterung im samtenen Grün passen perfekt zu den Wänden im Shabby-Chic-Stil. Laura Karasinski hat sich zudem auch um alles andere gekümmert: vom neuen Markenauftritt inklusive Schriftzug und Logo bis zum Inventar – alles wurde von ihr und ihrem Team ausgesucht.

Kommen wir nun zum kulinarischen Teil der Story: mit der Speisekarte verhält es sich ähnlich wie mit der Inneneinrichtung. Hier hat man ebenfalls Altbewährtes mit Neuinterpretationen gemischt. Fans der legendären Motto-Klassiker, wie beispielsweise dem Beef Tatar mit selbstgebackenem Brot, den grandiosen überbackenen Schinkenfleckerln, den Filetspitzen mit Rösti oder des gebackenen Emmentalers mit Preiselbeeren bekommen diese auch weiterhin in gewohnt guter Qualität. Würden sie nicht mehr angeboten werden, wäre eine Rebellion bei den zahlreichen Stammgästen, zu denen übrigens auch Conchita Wurst zählt, vorprogrammiert. Dazu gesellen sich unter anderem gebratene Wachteln, schottischer Lachs mit Mangold, ein butterweicher Tafelspitz, klassisch serviert mit Apfelkren und andere Gerichte, die regelmäßig wechseln. Sehr empfehlenswert ist auch das Filetsteak mit Chili-Schokosauce – himmlisch! Kulinarisch hat Sampl noch einiges vor, wir dürfen also gespannt sein!

Fazit:

Der Umbau des Lokals ist mehr als gelungen. Ein Highlight lässt sich hierbei kaum bestimmen, wirklich alles ist es Wert, gesehen und probiert zu werden: der liebevoll gestaltete Gastgarten, die überlebensgroßen Wandgemälde, die Liebe zum Detail bei der neuen, alten Möblierung und vor allem die legendären Gaumenfreuden. Das Motto – einmal gut, immer gut!

 

MOTTO Restaurant Bar

Schönbrunner Straße 30, Eingang Rüdigergasse

1050 Wien

Telefon +43 1 58 70 672

www.motto.wien

Geöffnet täglich von 18 bis 02 Uhr, Freitag und Samstag bis 04 Uhr