Schanigarten: Auftakt zum Draußen sitzen

BILD zu OTS - Eršffnung Schanigartensaison 2015

Wien (Culinarius) Die Wiener Schanigarten Saison 2015 ist eröffnet. Wiens Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Präsident Walter Ruck, Wirtschaftskammer Wien, geben den Auftakt in der Café Konditorei AIDA am Stephansplatz. Rund 1800 Schanigärten und rund 700 Gastgärten laden die Wienerinnen und Wiener sowie Touristen zum Draußen sitzen ein.

„Die Schanigärten gehören einfach zu unserer Stadt wie die Wirtshäuser, Cafés und Heurigen, denn sie machen Wien erst so richtig attraktiv und lebendig. Ganz wie es sich für den Weltmeister in Sachen Lebensqualität gehört“, so Renate Brauner anlässlich des Auftakts der diesjährigen Schanigarten Saison. „Ein Schanigarten ist viel mehr als nur ein paar Sessel und Tische im Freien; er ist Symbol für ein Lebensgefühl, das Wien ein besonderes Flair verleiht. Dafür möchte ich den Gastronomen und Cafétiers ganz herzlich danken. Wien ohne Schanigärten wäre wie ein Sommer ohne Sonne“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Die Wiener Kaffeehäuser prägen das kulturelle Leben dieser Stadt entscheidend mit. „Laut UNESCO ist die Kaffeehauskultur seit 2011 offizieller Bestandteil der Wien Kultur“, so Berndt Querfeld, Obmann der Wiener Kaffeehäuser. Kaffee getrunken wird in Wien nach Aufzeichnungen der Hofkammer übrigens bereits seit 1645, als osmanische Gesandte am kaiserlichen Hof mit Kaffee bewirtet wurden. Das erste öffentlich zugängliche Kaffeehaus öffnete dann 1685 und ist der Beginn einer kulturellen Entwicklung, die heute im In- und Ausland geschätzt wird.

Erster Schanigarten um 1750 
Die Geburtsstunde des Schanigartens, die Erlaubnis Tische und Stühle vor dem Kaffeehaus aufzustellen, wird von Historikern mit dem Jahr 1750 angegeben. Der Schanigarten von Johann Jakob Tarone, Betreiber eines Kaffeehauses am Wiener Graben, ermöglichte auch Frauen, am Kaffeehausleben teilzunehmen, da es sich in dieser Zeit nicht schickte, im Inneren eines Kaffeehauses zu verweilen, außer als Sitzkassiererin. Rund hundert Jahre danach (1856) fielen die strengen Zugangsregeln für Frauen.

Schanigarten und Gastgarten 
Begrifflich ist zwischen „Schanigarten“ und „Gastgarten“ (meist Innenhöfe) zu unterscheiden. Befinden sich Tische und Stühle auf öffentlichem Grund, ist von einem „Schanigarten“ zu sprechen. Für diesen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Die Höhe der Nutzungsgebühr richtet sich nach dem Standort. In Fußgänger- oder verkehrsarmen Zonen fällt sie höher aus als in weniger frequentierten Regionen. Die Nutzungsgebühr liegt zwischen einem und 7,50 Euro je Quadratmeter und Monat.

Saisonstart in der Café Konditorei AIDA 
Den Grundstein für die Zukunft der AIDA legten im Jahr 1913 Rosa und Josef Prousek mit dem Erwerb eines Konditoreibetriebes in Wien. Das Unternehmen zählte 1934 bereits elf Geschäfte und baute sein Filialnetz auf derzeit 28 in Wien sowie zwei in Niederösterreich aus. International ist AIDA in Ländern und Städten wie Katar, Kroatien, Bosnien, Kasachstan, Shanghai präsent. Eröffnungen in Dubai und Serbien sind für dieses Jahr geplant. Geführt wird das traditionsreiche Familienunternehmen in der vierten Generation von der Familie Michael und Sonja sowie Sohn Dominik Prousek. Der Name AIDA geht auf den Gründer Josef Prousek zurück, der ein Opernverehrer war und eine Vorliebe für den Komponisten Giuseppe Verdi und seinem Werk „Aida“ hatte.

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